Die Beförderung zur Teamleitung erfolgt nicht selten aus den eigenen Reihen und basierend auf der fachlichen Kompetenz. Natürlich hat das seine Vorteile. Die Person ist bereits mit der Firma und den Prozessen vertraut und warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah. Und mit ein paar Schulungen, Weiterbildungen oder Coachings können die fachlichen Kompetenzen um die der Führung ergänzt werden. So die Denke. Leider geht diese Rechnung nicht immer auf, weil hier häufig entscheidende (Soft-)Skills übersehen werden, die man nicht mal eben an einem Wochenende erwerben kann.
Erfolgreiche Teamführung: 5 der am häufigsten übersehenen Skills
Wenn wir nach den 5 wichtigsten Fähigkeiten eines Teamleiters im Projektmanagement fragen würden, dann sähe die Liste ungefähr so aus:
- Kommunikation
- Zeitmanagement
- Planung und Organisation
- Problemlösung
- Teamentwicklung
Und kaum jemand würde an dieser Liste etwas auszusetzen haben. Warum auch. Die Basics sind vorhanden und stimmig. Und nein, ohne diese Fähigkeiten dürfte die Umsetzung eines erfolgreichen Projektes auch schwierig werden. Weshalb es bei einem wie oben beschriebenen Szenario der Beförderung auf Basis fachlicher Kompetenzen tatsächlich wichtig ist, diese Skills durch Fortbildungen auf- und auszubauen.
Beyond the Basics: das war aber noch nicht alles…
„Erfolgreiche Teamführung: 5 der am häufigsten übersehenen (Soft-)Skills.“ Wie die Überschrift dieses Artikels vermuten lässt, geht es uns aber eigentlich gar nicht um diese immer wieder erwähnten und gern diskutierten Kompetenzen, die eine gute Führungskraft haben sollte. Hier soll es zur Abwechslung mal um die anderen 5 gehen (wobei erwähnt sein soll, dass sich die Liste sicher erweitern ließe). Die, um die zwar auch jeder weiß, die aber häufig in die Kategorie „nice to have“ fallen und so auch gerne schnell übersehen werden. Ob das aber so clever ist? Wäre es nicht vielleicht denkbar oder sogar schlau, eine Beförderung anhand dieser „B-Liste“ zu entscheiden?
„Hire character. Train skill.“ – Peter Schutz
Wenn es nach Peter Schutz geht, dann ja. Denn er hat für sich erkannt, was viele nicht berücksichtigen. Fähigkeiten kann man antrainieren. Der Charakter eines Menschen hingegen ist nicht ganz so biegsam. Und genau um diese Art von Führungsqualitäten soll es hier gehen. Wir reden von Empathie, Flexibilität, Konfliktvermeidung, Kreativität und Integrität.
1) Empathie
Ein empathischer Manager erkennt seine Teammitglieder als Menschen, nicht als Ressourcen. Er weiß mit ihren individuellen Gefühlen und Herausforderungen umzugehen, kann sich in ihre Lage versetzen und zeigt Verständnis für ihre Bedürfnisse. Im Ergebnis ist das Team motiviert und bereit Höchstleistung zu erbringen.
2) Flexibilität
„Nichts ist so beständig wie der Wandel“ – das wusste schon Heraklit. Und dass es kein Projekt gibt, wo man nicht den ein oder anderen Haken schlagen darf, ist quasi Gesetz. Veränderte Anforderungen, unerwartete Probleme oder neue Prioritäten, sie alle erfordern Flexibilität als Antwort. Aus ihr erwachsen kreative Lösungen und ein proaktives Herangehen and die neue Situation – auch auf Team-Ebene.
3) Konfliktvermeidung und -lösung
Dass über kurz oder Lang Konflikte aufkommen werden ist menschlich. Umso hilfreicher für ein Team, wenn die Führungskraft auf unterschiedlichsten Ebenen damit umzugehen weiß. Auf der einen Seite die Bereitschaft, Konfliktpotenzial anzusprechen und so aufzudecken, bevor es eskalieren kann. Auf der anderen Seite die Fähigkeit, konstruktiv Lösungen zu finden, wenn sich ein Konflikt nicht mehr vermeiden ließ. Beides schafft auf Dauer ein von Harmonie geprägtes Umfeld und fördert den Zusammenhalt.
4) Kreativität
Innovative Problemlösung und kreatives Denken machen nicht selten den Unterschied aus zwischen einem befriedigenden und einem hervorragenden Ergebnis.
5) Integrität
Eine Führungskraft hat Vorbildfunktion. Jemand, der in Übereinstimmung mit klaren, moralischen Grundsätzen handelt, verdient sich schnell das Vertrauen des Teams und gibt so gleichzeitig den Ton für ein verantwortungsbewusstes und etisches Verhalten innerhalb des Teams vor.
Auch wenn es eher unwahrscheinlich ist, dass in Zukunft die Stellenausschreibungen diese 5 Führungsqualitäten als oberste Priorität aufweisen werden, so sind wir doch der Meinung, dass sie deutlich mehr Beachtung verdienen, als es noch häufig der Fall zu sein scheint.